Botanik der Grapefruit

Die Grapefruitpflanze ist eine von weit über 60 verschiedenen Zitrusarten aus der Familie der Rautengewächse. Oft wird sie fälschlicherweise als Pampelmuse bezeichnet. Es handelt sich hierbei um zwei nahe verwandte, aber dennoch verschiedene Pflanzenarten. Weitere bekannte Familienangehörige sind Orange, Mandarine, Zitrone, Limone und Bergamotte.

Die Grapefruit (Citrus paradisi) ist wesentlich größer als ihre bekanntere Schwester, die Apfelsine. Sie hat eine platt-runde Form und eine zitronengelbe Schale. Je nach Züchtung beträgt ihr Durchmesser 10 bis 20 Zentimeter und ihr Gewicht 200 bis 450 Gramm. Die Schale der Grapefruit besteht aus zwei Schichten. Die äußere und gelbe wird Flavedo genannt. Die innere, weiße Schicht heißt Albedo. Das Flavedo ist das Ausgangsprodukt für das wohlriechende ätherische Grapefruitschalenöl. Das Albedo dient zusammen mit den Samen der Frucht zur Gewinnung des Grapefruitkernextrakts.

Der Name Grapefruit leitet sich wahrscheinlich von den englischen Begriffen „grape“ für Traube und „fruit“ für Frucht ab und spielt auf die traubenartigen Büschel an, in denen die Grapefruits in den Bäumen hängen.

Historisch ist es schwierig, Grapefruit und Pampelmuse zu trennen, da die Begriffe von verschiedenen Autoren synonym verwendet wurden. Einige Quellen lassen vermuten, dass die Grapefruit mit einer Schiffsladung Pampelmusensamen aus Fernost unbemerkt auf die Antillen gelangt sei. 1830 wurde sie von James Mac-Fayden als eigene Art erkannt. Seit 1880 wird sie zu Handelszwecken in Florida kultiviert. Dorthin gelangte sie durch Graf Odet Philippe, der als Chefchirurg der Marine Napoleons in der Schlacht von Trafalgar 1804 von den Briten gefangen genommen und in das Exil auf die Bahamas geschickt worden war. Nach zwei Jahren wurde er freigelassen und ließ sich in South Carolina nieder, wo er sich als praktischer Arzt und Pflanzenzüchter betätigte.

Einige der Pflanzen, die direkt von den Bahamas geholt wurden, waren Grapefruits. Allem Anschein nach waren die Grapefruits von Odet Philippe die ersten in Florida. Er verschenkte die Samen der Früchte an Freunde und Nachbarn und etablierte die Grapefruit als Quelle für ein erfrischendes und belebendes Getränk.

Heute sind die bis zu zehn Meter hohen Grapefruitbäume in vielen subtropischen Gebieten heimisch. In neuerer Zeit werden sie auch in Ländern mit tropischem Klima angebaut.

Wussten Sie schon …?
Die ersten Früchte des Grapefruitbaums entwickeln sich erst nach rund vier bis sieben Jahren.
Jede Pflanze trägt durchschnittlich 500 bis 700 Grapefruits oder anders ausgedrückt etwa 300 kg Früchte pro Saison.

Die Früchte sind vielseitig einsetzbar. Neben dem Frischfruchtverkauf spielt die Gewinnung von Säften und Konzentraten eine zunehmende Rolle. Sie werden vornehmlich in der Getränkeindustrie verwertet und sind in den USA besonders beliebt. Die Schale der Grapefruit gilt als wichtigster Lieferant des Quellstoffs Pektin. Weitere Nebenprodukte sind das aromatische Grapefruitschalenöl, das Eingang in die Aromatherapie und Parfumindustrie gefunden hat.